18.06.2020
Mitteilung der Polizei Höxter im Rahmen der Kriminalprävention
Die Polizei Höxter informiert in einem Brief an alle Eltern und Schüler über die möglichen Gefahren beim Austausch von Fotos z.B. über WhatsApp, um die Kinder und Jugendlichen vor möglichen Straftaten zu schützen.
Brief der Polizei Höxter:
Mitteilung der Polizei Höxter im Rahmen der Kriminalprävention
Und wie viele Personen deiner Kontaktliste kennst du?
Dass Kinder und Jugendliche immer wieder von Unbekannten, z.B. bei WhatsApp, kontaktiert werden oder selbst neue Kontakte suchen, ist keine Neuigkeit. Aktuell werden im Kreis Höxter vermehrt Fälle
polizeilich bekannt, in denen ein reger Austausch von Fotos entsteht. Dies stellt zunächst nicht zwangsläufig eine Straftat dar. Die Wahrscheinlichkeit ist jedoch groß, dass es dabei nicht bleibt.
Die vermeintlich charmanten Unbekannten entpuppen sich zumeist als Erwachsene. Zu Beginn scheint dies ganz anders auszusehen. Ein gegenseitiger Austausch von Fotos findet statt, bis schließlich freizügige und unbekleidete Bilder gefordert werden. Eine Erpressung mit diesen Fotos kann die Folge sein.
Kinder und Jugendliche müssen vor diesen und weiteren Gefahren geschützt werden. Doch wie kann dies effektiv gelingen? Eine entscheidende Rolle spielt die Stärkung der Medienkompetenz der Kinder, die weitaus größere jedoch die Verantwortungsübernahme der Eltern.
Liebe Schülerinnen und Schüler,
wichtig zu wissen ist: Jeder kann sich im Internet als eine andere Person ausgeben. Der Name und das Alter sind oftmals ausgedacht. Bevor ihr Fotos verschickt, solltet ihr daher gut überlegen: Kenne ich die Person wirklich? Wäre es mir unangenehm, wenn andere das Foto auch sehen? Bedenkt, dass Freundschaft nicht immer hält und dass eure Fotos weitergeleitet werden können.
Die Polizei Höxter rät euch dazu, keine Fotos an Unbekannte zu verschicken. Selbst wenn euch Fotos geschickt werden, sind dies nicht immer Bilder von der Person, mit der ihr schreibt. Auch das Versenden von Fotos, auf denen ihr nackt oder teilweise unbekleidet zu sehen seid, solltet ihr unterlassen. Gleiches gilt für Bilder, auf denen andere womöglich unbekleidet sind. Es kann sein, dass ihr damit nicht nur gegen das Recht am eigenen Bild verstoßt, sondern weitere Straftaten begeht. Dazu zählen zum Beispiel der Besitz und die Verbreitung von Pornographie bzw. Kinderpornographie oder die Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereiches.
Sollte euch selbst so etwas passieren oder ihr seid auf der Suche nach weiteren Informationen, schaut mal hier vorbei:
https://www.klicksafe.de/themen/kommunizieren/cyber-grooming/
https://www.xn--polizeifrdich-3ob.de/deine-themen/sexuelle-selbstbestimmung/sexting.html
https://www.juuuport.de/beratung
Wendet euch an eine Vertrauensperson und nehmt Hilfe in Anspruch.
Sehr geehrte Eltern,
vielleicht mussten auch Sie schon die Erfahrung machen, dass Ihr Kind deutlich fitter im Umgang mit seinem Smartphone ist, als so manch ein Erwachsener? Jetzt zu denken, dass Kinder auch die Gefahren im Internet kennen, wäre ein Trugschluss.
Vielleicht erinnern Sie sich an den überspitzt dargestellten TV-Spot „Wo ist Klaus?“, der vor 15 Jahren veröffentlicht wurde und noch lange aktuell sein wird (https://www.klicksafe.de/presse/klicksafewerbespots/download-wo-ist-klaus/).
Daher der dringende Appell an Sie als Eltern: Besprechen Sie die Risiken mit Ihren Kindern, entwickeln Sie gemeinsam Regeln und Problemlösungen, grenzen Sie den Zugang Ihrer Kinder zum Internet ein und kontrollieren Sie die Inhalte. Nicht zuletzt: Verhindern Sie Straftaten.
KHKin Judith Fabeck Katharina Willberg
Kriminalkommissariat 1 Kriminalkommissariat 1
Prävention von Sexualdelikten Prävention von Cybercrime
05271/ 962-1350 05271/ 962-1353